"Digitale Bibliothek", Vernetzte Welten

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Wikipedians in Residence in der Schweizerischen Nationalbibliothek : Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Open Data – Pionieren und Institutionen des GLAM-Bereiches
Florian Steffen

Zuletzt geändert: 2016-03-03

Abstract


Die strategische Bedeutung der Digitalisierung bei Organisationen im Bereich GLAM (=Galleries, Libraries, Archives and Museums) ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Ebenso die Budgetposten dieses Tätigkeitsfeldes. Dies kann dazu verleiten, in erster Linie grosse Massen von Digitalisaten erstellen zu wollen. Oftmals kommen bei der Bewertung von Sammlungen, welche digitalisiert werden sollen, die Fragen nach potenziellen Nutzern und möglichen Verwendungszwecken der erzeugten Daten, zu kurz. Besteht in diesem Bereich aber Unklarheit, fehlt für gewöhnlich die Grundlage für die Entscheidung der zu erstellenden Formate und der anzustrebenden Qualität. So wurden in der Vergangenheit viel zu oft Daten produziert, die, wenn der Verwendungszweck schliesslich bekannt war, aufgrund technischer Fehlentscheidungen bei der Digitalisierungsqualität und den erstellten Formaten, nochmals neu digitalisiert bzw. aufwändig überarbeitet werden mussten.

Eine Möglichkeit solchen Fehlern aus dem Weg zu gehen ist, zu einem sehr frühen Zeitpunkt, Kontakt mit potenziellen Nutzern der Sammlungen aufzunehmen. In diesem Sinne ging die Schweizerische Nationalbibliothek NB im Jahr 2014 eine Partnerschaft mit Wikipedia Schweiz ein. Ein Ziel davon war, eine mögliche Nutzergruppe in die Auswahl von Digitalisierungsprojekten einzubeziehen.

Die Präsentation wird nun in einem ersten Teil auf die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wikimedia Schweiz und der Schweizerischen Nationalbibliothek eingehen. Dabei wird das Partnerschaftsmodell kurz vorgestellt und die Form der Zusammenarbeit mit den beiden Wikipedians erläutert. Danach wird die Zeit beleuchtet, während der die Wikipedians in der NB waren, welche Anliegen und Haltungen sie vertraten und welche Art von Veränderungen und Projekten sie konkret vorschlugen. In einem nächsten Schritt werden die tatsächlich lancierten Projekte vorgestellt: Wie wurden diese angegangen, welche technischen und organisatorischen Fragen waren zu klären, wie wurden die Rechte gehandhabt etc. Auch auf den Output wird näher eingegangen. Die Mittel- und langfristigen Einflüsse auf die Arbeitsweisen und Workflows in der NB werden danach ebenso beleuchtet, wie die weitere Zusammenarbeit mit Wikimedia Schweiz.

Schliesslich wird anhand konkreter Beispiele auch auf technische Details, Use-Cases und Nutzergruppen eingegangen. Anhand eines digitalisierten Bildes werden die Vorteile des Ansatzes maximaler Offenheit im Bereich Rechte, Technik und Weiterverwendung aufgezeigt. In einem letzten Teil werden schliesslich die Lessons learned beschrieben und mögliche Chancen, wie auch Risiken, des vorgestellten Ansatzes erörtert.

PRÄSENTATION:

Wikipedians in Residence in der Schweizerischen Nationalbibliothek. (.pdf)

Florian Steffen