Open Science ist wie Open Access nicht gleichzusetzen mit barrierefreiem Zugang zu wissenschaftlichen Informationen.

Um den wissenschaftlichen Output wirklich barrierefrei gestalten zu können, bzw. garantieren zu können, dass wirklich alle interessierte Personen in der Lage sind, ihn selbst abzurufen und auch – wenn gewünscht – zur Verfügung zu stellen, bedarf es einiger Vorüberlegungen.

Hier spielen auch der Zugang zur (Hoch-)schulbildung, die Förderung der von Personen mit unterschiedlichen Einschränkungen, der selbstverständliche Umgang mit Behinderungen usw. eine große Rolle. Obwohl in diese Richtung schon viel unternommen wurde - wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, Nachrichten in einfacher Sprache zur Verfügung zu stellen -  gibt es noch einige Themen, die noch nicht berücksichtigt werden. Der Vortrag soll sich jedoch im Wesentlichen auf den Bereich konzentrieren, den  Bildungsinstitutionen verbessern können. Neben der barrierefreien Webseite, sollten schon längst auch diverse Services rund um Forschung und Datenmanagement  für alle zugänglich sein. Beschreibungen und Erklärungen zu diesen Angeboten  müssten auf verschiedene Arten abrufbar sein, als barrierefreier Text, als Video, in Gebärdensprache usw.  Die Beschreibungen der Daten, die Metadaten, sollten ebenso möglichst barrierefrei zugänglich sein, wie natürlich die Daten selbst.  Diese Anforderungen werden jedoch leider bisher nur in Ausnahmefällen berücksichtigt, obwohl schon kleine Schritte in die richtige Richtung viel bewirken könnten. Eine Umfrage unter Bibliothekar*innen hat gezeigt, dass hier noch Handlungsbedarf besteht. Um erste Schritte in Richtung Barrierefreiheit zu erleichtern, hat sich eine Arbeitsgruppe im Netzwerk für Repositorienmanager*innen  (RepManNet) damit beschäftigt, kurze und kappe Guidelines  zu erstellen, die allen, die Daten produzieren und in einem Repositorium zur Verfügung stellen möchten, Unterstützung geben sollen. Möglichst kompakt wird  beschrieben, wie man ein PDF oder ein Wordfile barrierefreier machen kann oder wie man Videos untertitelt. Da das Datenmanagement für die meisten Forschenden zusätzlich zu ihrer anderen Arbeit erledigt werden muss, ist es wichtig hier möglichst rasch umsetzbare Hinweise zu geben. Der Vortrag soll nicht nur diese Ergebnisse präsentieren, sondern auch die die gesamte Problematik, dass die Offenheit von Open Science Grenzen hat, beleuchten.

PRÄSENTATION:

Wie barrierefrei ist Open Science? Ein aktuelles Thema – auch für Bibliotheken. (.pdf)