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Digitalisiertes Wachs: 3D-Erfassung mittelalterlicher Siegel – Projektbericht und Perspektiven im Rahmen von co:op
Zuletzt geändert: 2017-03-27
Abstract
Trotz der enormen Fortschritte der Digitalisierung mittelalterlicher Archivalien sind für einen wichtigen Teil der Überlieferung noch keine adäquaten Lösungen gefunden worden – nämlich für Siegel. Die mittels Stempel in weiche Trägerstoffe, insbesondere Wachs, geprägten und dann an Urkunden angehängten Rechtszeichen erwiesen sich bereits in der mittelalterlichen Archivorganisation als Fremdkörper zur Schriftüberlieferung und sind dies bis zur heutigen Digitalisierung archivalischer Quellen geblieben.
Der Beitrag stellt zum einen die Ergebnisse eines Pilotprojekts (des Stadtarchiv Speyers und der Justus-Liebig-Universität Gießen) zur Digitalisierung von Wachssiegeln dar, bei dem mit unterschiedlichen Verfahren zur optimierten Erfassung von Oberflächen (3D-Scan) aber auch der Wachskörper (μCT) experimentiert wurde. Zum anderen werden hier daraus entwickelte Überlegungen zur Integration der gewonnenen Ergebnisse bzw. Digitalisate in existierende Datenplattformen, deren Konzepte bislang auf die Archivierung und Präsentation zweidimensionaler Schriftstücke ausgerichtet sind, sowie im Kontext des EU-Projekts co:op vorgestellt. Ziel des Beitrags wird es sein, Ideen für eine nachhaltige digitale Forttradierung von Siegeln als zentralen Artefakten mittelalterlicher Rechts- und Bildkulturen zur Diskussion zu stellen.PRÄSENTATION:
Digitalisiertes Wachs. Überlegungen zur 3D-Erfassung mittelalterlicher Siegel. (slideshare)