"Digitale Bibliothek", Metadaten und Vokabularien

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Das Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey als Textarchiv, Online-Arbeitsplatz und Kommunikationszentrum
Helmut W. Klug, Roman Weinberger

Zuletzt geändert: 2011-08-01

Abstract


Eine Erforschung der Pflanzen des Mittelalters ist nur durch die Kollaboration verschiedener Forschungsrichtungen sinnvoll, und es sollten zumindest folgende Disziplinen daran beteiligt sein: Geschichte der Medizin, Pharmaziegeschichte, Botanik, Philologie, Kunstgeschichte, Archäologie, Klassische Philologie, Volkskunde, Geschichte, Theologie. Diese Forschungsrichtungen gemeinsam an einen Tisch zu bringen, scheint schier unmöglich – eine zeitgemäßer Ansatz, das doch zu realisieren wird mit dem Portal der Pflanzen des Mittelalters / Medieval Plant Survey (http://medieval-plants.uni-graz.at) versucht. Das privat initiierte und betriebene Projekte stellt den Versuch dar, eine Plattform für die interdisziplinäre und internationale Erforschung dieses Themenschwerpunktes zu schaffen und vereint die Funktionen von Online-Arbeitsplatz und sozialem Netzwerk, wobei verstärkt Wert auf user generated content und open access Wert gelegt wird. Neben der Sammlung und Interpretation von Primär- und Sekundärtexten soll die Kommunikation und Zusammenarbeit der beteiligten WissenschafterInnen gefördert werden, ohne dass dadurch die individuelle Arbeit in den Hintergrund rückt. Den aktuellen Datenbestand bilden Handschriften-, Text-, Bild- und Pflanzennamendaten, die alle über entsprechende Metadaten beschrieben sind und in sich (z.B. Texte mit Handschriften) sowie zentral mit den nach der Ursprungssprache in Indexlisten gegliederten Pflanzennamen vernetzt sind (z.B. Pflanzenname mit Pflanzenname oder Pflanzenname mit Text). Die einzelnen Datensätze sind exemplarisch untereinander verknüpft. Das Ziel des Projektes ist die umfassende Sammlung historischer Primärtexte und als Konsequenz daraus die Beschreibung und Analyse der mittelalterlichen Pflanzen in Form von Pflanzenmonografien.

Unser Projekt knüpft über mehrere Punkte an das Thema der Tagung an: So spielen Metadaten, deren Generierung und Auswertung und alle damit verbundenen Aspekte eine zentrale Rolle bei der konzeptionellen und technischen Umsetzung. Das Sammeln von user generated content ist, da es die einzige Möglichkeit bietet, den disziplinär sehr breit gesteckten Arbeitsbereich überhaupt erst zu bedienen, ein zentrales Anliegen des Projektes, in den inhaltlich wie auch konzeptionell sehr viel Planungszeit investiert wurde. Die vorliegenden Daten spitzen sich auf mehrsprachige Wortlisten zu, die als Herzstück der Datensammlung eine zentral-vernetzende Rolle einnehmen und als Leitfaden für eine diachron-interlinguale Darstellung der Daten ausgerichtet sind. Aus diesen Punkten möchten wir ausgewählte Problemstellungen mit unseren Lösungsansätzen als Poster präsentieren.