"Digitale Bibliothek", Zukunft des digitalen Erbes?

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Die “Deutsche Biographie” als vernetzte Infrastruktur für biographische Forschung
Malte Rehbein, Bernhard Ebneth, Matthias Reinert, Maximilian Schrott

Zuletzt geändert: 2017-03-16

Abstract


Die “Deutsche Biographie” entstand aus den gemeinsamen, von der DFG geförderten Anstrengungen von Bayerischer Staatsbibliothek und Historischer Kommission (Abt. Neue Deutsche Biographie) seit den späten 1990er Jahren die Digitalisierung der biographischen Lexika “Allgemeine Deutsche Biographie” (ADB, 1875-1912, 56 Bde.) und “Neue Deutsche Biographie” (NDB, seit 1953, 26 Bde. A-Vo) zu erreichen und mündete mit der Einrichtung eines “Historisch-biographischen Informationssystems” (HBIS), das zuletzt überarbeitet im Juni 2016 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. 

Die “Deutsche Biographie” versammelt den Volltext von rund 50.000 biographischen Artikeln, die durch rund 135.000 Indexeinträge erschlossen sind. Seit 2006 werden diese Indexeinträge in Kooperation mit der BSB konsequent gegen die GND abgeglichen und bei der Veröffentlichung neuer Bände dort nachgetragen. Mit Hilfe der GND-ID und einer einfachen Schnittstelle (Beacon) konnten seit 2010 mittlerweile über 200 fachlich einschlägige Online-Ressourcen verlinkt werden. Über die Integration von zentralen, personenbezogenen Partnerangeboten, sowie der GND konnte die Zahl der biographischen Kerndaten auf rund 730.000 Personen erweitert werden. Zu jedem Eintrag existieren Kontextinformationen zumindest in Form von Links auf das einbringende Angebot, zu vielen strukturierte Hinweise auf biographische Informationen, Literatur, Quellen, Porträts und Werke.

Mit der geschaffenen biographischen Datenbasis möchte die Deutsche Biographie den nächsten Schritt in Richtung datengestützter Forschung vollziehen. Die Deutsche Biographie plant ein virtuelles Forschungslabor einzurichten, das den Ansprüchen unterschiedlicher Nutzergruppen gerecht wird. Neben punktuellen Informationsbedürfnissen, die weiterhin bedient werden, sollen nun auch Anforderungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach individueller Recherche, quantitativer Auswertung und Übersicht, Visualisierung und geographischer Kontextualisierung von ausgewählten Teilmengen der biographischen Datenbasis in zitierbarer Form bedient werden.

PRÄSENTATION:

Die “Deutsche Biographie” als vernetzte Infrastruktur für biographische Forschung. (.pdf)

Matthias Reinert